Unsere Themen: Mobilität

So schaffen wir sichere und nachhaltige Mobilität für alle.

Mobilität wird häufig als Möglichkeit gesehen, schnell und komfortabel von Punkt A nach Punkt B zu gelangen, dabei geht es immer mehr darum, eine gerechte Verteilung des öffentlichen Raumes zu erzielen: mehr Platz für Fuß- und Radverkehr und Aufenthaltsqualität auf Straßen und Plätzen, ohne dabei vollständig andere Mobilitätsformen auszuschließen. Die Folgen eines ganzheitlichen Ansatzes können bspw. in der Idee der “Stadt am Main“[1] betrachtet werden, in dem auch die Grundaspekte einer sicheren und barrierefreien Mobilität für alle berücksichtigt wurden. Aufbauend auf diesem Ansatz wollen wir in unserem Ortsbezirk weiter gehen und folgende Ideen weiterverfolgen:

  • Platz für selbstständige Mobilität und zum Spielen für Kinder
  • Weniger Lärm und bessere Luft im Quartier
  • Attraktive Gestaltung unserer Einkaufsstraßen sowie Ausbau des ÖPNV, inkl. Linienschluss der U4

Ohne diese Gesamtheit aus Verkehrskonzepten und flankierenden Verbesserungen für Umwelt und Wirtschaft kann eine wirkliche Anpassung der Mobilität in Frankfurt nicht erfolgen.

Förderung des Umweltverbundes (ÖPNV, Fuß- und Radverkehr)

Ein Ansatz zu einer Verbesserung der Verkehrsflüsse auch bei uns im Ortsbezirk sind der Ausbau des ÖPNV sowie eine stärkere Berücksichtigung des Radverkehrs. Es ist zwingend notwendig, die Infrastruktur wie Bahnhöfe, Parkplätze und Ampeln dabei mit zu berücksichtigen. 

  • Der Westbahnhof muss für alle zugänglich und nutzbar sein und ein attraktiver Knotenpunkt werden:
    • Angemessene Übergangslösungen für Menschen mit Behinderungen, die den Bahnhof heute nicht nutzen können (z.B. kostenfreie Beförderung zum nächstgelegenen, barrierefreien Bahnhof).
    • Breite Radwege und Bürgersteige auf allen Zufahrtswegen rund um den Westbahnhof.
  • Bürgersteig-Parken einschränken, damit Gehwege problemlos von Rollstuhlfahrer*innen oder Familien mit Kindern nutzbar sind.
  • Überprüfung der Ampelschaltungen: Fußgänger*innen dürfen nicht mehrere Ampelphasen abwarten müssen, bis sie eine Kreuzung überquert haben.
  • Abschaffen von sogenannten Bettelampeln für Fußgänger*innen.
  • Schloßstraße wird eine Allee – schattige Fußwege, sichere Rad-, Bahn- und Autospuren. Als Maßnahmen zur Verwirklichung dienen die Verlegung des Kraftverkehrs auf den Bereich der Gleise, ein baulich getrennter Radweg und eine beidseitige Säumung mit Bäumen.
  • Flächendeckender Ausbau des Radwegenetzes. Neben den bereits beschlossenen fahrradfreundlichen Nebenstraßen (Grüneburgweg, Robert-Mayer-Straße, Kettenhofweg, Westendstraße) nach dem Konzept des Radentscheids Frankfurt (Frankfurter Fahrradstraße) das Netz weiter in die Viertel Rebstock, City West und Kuhwald-Siedlung ausbauen.
  • Anpassung der Planungen zum Radwegeausbau auf der Bockenheimer Landstraße; der Radweg muss über die komplette Länge der Straße ausgebaut werden (aktuell beginnt der Radweg nördlich erst 100m nach der Kreuzung Alte Oper).
  • Mehr Abstellplätze für Fahrräder/Lastenräder (v.a. an Verkehrsknotenpunkten)
  • Mehr Möglichkeiten des Bikesharing (besonders auch Lastenräder), mehr Plätze für Carsharing, mehr Ladeplätze E-Mobilität.
  • Wir treten beim Lückenschluss der U-Bahn zwischen Bockenheimer Warte und Ginnheim für eine Anbindung des Unicampus Westend ein, sofern sichergestellt ist, dass die Bäume im Grüneburgpark nicht geschädigt werden. Bei einer alternativen Linienführung durch die Miquelallee/Zeppelinallee darf der dortige Baumbestand  nicht geschädigt werden.
  • Umstellung der öffentlichen Busse auf CO2-neutralen Antrieb.
  • Den Verkehrsanschluss zum Umweltverbund beim Neubau des Schönhofviertels mitdenken und ein autoarmes Quartier schaffen: breite und sichere Geh- und Radwege mit Anschluss an die umliegenden Viertel, Anschluss an den ÖPNV (u.a. Westbahnhof).
  • Einführung von Parkraumbewirtschaftung/Anwohner*innenparken. Nutzung von bestehenden Garagen als Quartiersgaragen.

Vision Zero – keine weiteren toten und schwerverletzten Verkehrsteilnehmer*innen mehr

Der Schutz aller Verkehrsteilnehmer ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass ein für alle Verkehrsteilnehmer geteilter öffentlicher Raum Wirklichkeit wird. Dazu gehören wesentliche Maßnahmen, wie z.B.:

  • Tempo 30-Zonen weiter ausweiten – Einführung von Tempo 30 vor allen Kindertagesstätten und Schulen im Ortsbezirks, weiterhin sollen Tempo-20-Zonen mindestens in Pilotphasen untersucht werden. Die Tempo-30-Zonen sollen zusätzlich besser gekennzeichnet werden (u.a. große Aufdrucke auf Straßen) – eine verstärkte Kontrolle zur Einhaltung der Geschwindigkeit soll veranlasst werden.
  • Es sollen auf Hauptstraßen Tempo-40-Bereiche ausgewiesen werden.
  • Unterstützung der Schulen bei Einrichtung von Schulstraßen[2] verbunden mit einer teilweisen Sperrung des Durchgangsverkehrs bei Schulbeginn und -ende.
  • Freihalten aller Gehwegnasen (ggf. durch bauliche Maßnahmen), um Sicherheit beim Queren von Straßen zu gewährleisten.
  • Ausweitung der Frankfurter Fahrradstaffel zur Kontrolle des ruhenden Verkehrs im gesamten Gebiet des Ortsbezirks.

Die Aufenthaltsqualität in unseren Quartieren erhöhen und unser lokales Gewerbe fördern

Mit der Leipziger Straße und dem Grüneburgweg haben wir zwei Einkaufsstraßen in unserem Ortsbezirk, die es mit Hinblick auf die Corona-Folgen weiterzuentwickeln gilt. Neben den genannten Maßnahmen ist es insbesondere wichtig, einen stetigen Dialog mit den Gewerbetreibenden und den Gastronomieunternehmen zu etablieren. 

  • Lieferverkehr reduzieren: Ermöglichen der Einrichtung von Mikro-Depots und Auslieferung per Lastenrad[3] sowie die Ausweisung von Kurzzeit-/Lieferparkplätzen.
  • Bockenheimer Landstraße zwischen Kreuzung Zeppelinallee/Senckenberganlage und Gräfstraße komplett für motorisierten Verkehr (Ausnahme Busse) sperren; hier wollen wir nicht erst die Gesamtplanung für den Kulturcampus abwarten.
  • Wir werden gemeinsam mit Anwohner*innen, Gewerbetreibenden, anderen Nutzer*innen der Leipziger Straße und dem Magistrat Ideen für die Zukunft der Leipziger Straße entwickeln. Unser Ziel dabei ist die Erhöhung der Aufenthaltsqualität, stärkere Begrünung und Verringerung des Parksuchverkehrs, wobei die Belieferung der Läden und die Anbindung der Anwohner*innen erhalten bleiben soll. Wir werden dabei die Bedürfnisse und Ideen aller Beteiligten für ein bestmögliches Konzept gemeinsam erörtern.
  • Grüneburgweg als verkehrsberuhigte Einkaufsstraße nach dem Konzept der “Frankfurter Fahrradstraße” des Radentscheids umwidmen: nur noch Kurzzeitparken, Fläche von Langzeitparkern für Läden, Außengastronomie, Radabstellanlagen, Aufenthaltsqualität und Grün.
  • In jedem Stadtteil gemeinsam mit den Bürger*innen temporäre Spielstraßen einrichten und, bei Annahme dieser, diese verstetigen, z.B. nach dem Vorbild Berlin Friedrichshain-Kreuzberg[4].

[1] https://stadt-am-main.de/
[2] https://www.wienzufuss.at/schulstrasse/
[3] https://nationaler-radverkehrsplan.de/de/aktuell/nachrichten/paketauslieferung-lastenrad-erfolgreich-erprobt
[4] https://www.berlin.de/ba-friedrichshain-kreuzberg/aktuelles/pressemitteilungen/2020/pressemitteilung.926016.php