Wie fördern wir Vielfalt, Zusammenhalt und Demokratie im Ortsbezirk?
In unserem Ortsbezirk leben mehr als 75.000 Menschen aus über hundert Nationen, mit sehr vielen verschiedenen Orientierungen, Geschlechtern, (nicht-)Religionen und persönlichen Hintergründen. Der Ortsbezirk lebt Vielfalt, wir setzen uns dafür ein, dass diese Vielfalt weiterentwickelt wird. Jede*r soll sich im Ortsbezirk frei, sicher, wohl und akzeptiert fühlen. Angriffen auf diese Vielfalt begegnen wir entschlossen. Rassismus, Sexismus, Homophobie, Antisemitismus und andere Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit hat in unserem Ortsbezirk keinen Platz und dieser treten wir entschlossen entgegen.
Frauen/Feminismus und queere Sichtbarkeit
- Prävention gegen sexualisierte Gewalt: Leider erleben wir auch in einer aufgeklärten Gesellschaft immer noch patriarchale Strukturen. Um dem entgegenzuwirken, wollen wir präventiv gegen sexualisierte Gewalt Notrufsäulen im Ortsbezirk installieren und Safe Space- Angebote stärken. Insbesondere für junge Frauen und queere Menschen wollen wir Aufklärungs- und Empowermentangebote fördern.
- Sichtbarkeit von Frauen und queeren Personen: Zur Erhöhung der weiblichen Sichtbarkeit wollen wir bei der Benennung öffentlicher Straßen und Plätze Frauen und weitere Personengruppen, die bislang im öffentlichen Raum unterrepräsentiert sind, bevorzugen. Darüber hinaus wollen wir queere Sichtbarkeit im Stadtteil stärken, beispielsweise durch einen Regenbogen-Zebrastreifen. Wir setzen uns dafür ein, dass queere Veranstaltungen auch bei uns im Ortsbezirk stattfinden.
Unser Ortsbezirk bleibt antifaschistisch!
- Antifaschistische Zivilgesellschaft unterstützen: Wir GRÜNE sehen uns als Teil einer breiten zivilgesellschaftlichen antifaschistischen Bewegung, von der wir bei uns im Ortsbezirk viele verschiedene Akteur*innen haben. Diese möchten wir weiterhin unterstützen, z.B. durch öffentliche Fördergelder für zivilgesellschaftliches Engagement. Zur Vernetzung der verschiedenen Akteur*innen gibt es bei uns im Ortsbezirk verschiedene Anlaufstellen, die wir in deren Arbeit gerne weiterhin unterstützen.
- Jüdische Tradition bewahren: Die Stadtteile im Ortsbezirk haben eine lange jüdische Tradition, für deren Aufrechterhaltung wir einstehen. In Zusammenarbeit mit jüdischen Bürger*innen und Synagogen wollen wir den Erhalt der Stolpersteine sicherstellen, sowie uns für weitere Stolpersteine einsetzen. Gerade in den aktuellen Zeiten ist eine noch stärkere Sensibilisierung für das Thema Antisemitismus unerlässlich.
Zusammenhalt und Solidarität
- Vernetzung voranbringen: Viele Nachbar*innen sind bereits in unserem Ortsbezirk organisiert und vernetzt, zum Beispiel durch eine Vielzahl nachbarschaftlicher Initiativen. Dies finden wir großartig und wollen die bisherigen Initiativen weiterhin fördern sowie den Aufbau neuer Initiativen unterstützen. Das Stadtteilbüro Bockenheim ist ein zentraler Anlaufpunkt für viele alteingesessene und neu zugezogene Menschen im Ortsbezirk. Dessen Existenz wollen wir sicherstellen und die Bekanntheit fördern.
- Teilhabe von allen sichern: Des Weiteren wollen wir Angebote zur nachbarschaftlichen Vernetzung unterstützen. Insbesondere setzen wir uns für Treffpunkte ohne Konsumzwang ein, die von allen Bürger*innen genutzt werden können und Austausch und Teilhabe unabhängig vom Geldbeutel ermöglichen.
Bürger*innenrechte und Sicherheit
- Sicherheit faktenbasiert angehen: Dass es Menschen gibt, die sich im öffentlichen Raum nicht mehr sicher fühlen, nehmen wir sehr ernst. Das gilt insbesondere angesichts der gestiegenen sexualisierten und rassistischen Gewalt, die wir nicht hinnehmen wollen. Es ist uns wichtig, dass Maßnahmen zur inneren Sicherheit faktenbasiert getroffen werden. Hier gilt für uns immer der Grundsatz „Prävention vor Repression“. Maßnahmen zur Sicherheit müssen im Einklang mit den Bürger*innenrechten stehen.
- Prävention statt Überwachung: Videoüberwachung ist für uns hier keine gewinnbringende Lösung, stattdessen möchten wir gute Beleuchtungskonzepte erarbeiten, die den Bürger*innen Sicherheit vermitteln. Darüber hinaus machen wir uns bei der Stadt für eine aufsuchende Sozialarbeit stark, die präventiv auf soziale Schieflagen im Stadtteil einwirken kann.
Interkulturelle Angebote und Migration
- Vielfalt bereichert unseren Ortsbezirk: Viele Menschen aus anderen Ländern sind in den letzten Jahren zu uns in den Ortsbezirk gezogen. Diese haben wir herzlich willkommen geheißen und freuen uns über weitere Menschen, die in den nächsten Jahren ankommen werden; dies bereichert unsere Vielfalt weiter. So gibt es in unseren Stadtteilen zum Beispiel eine Vielzahl verschiedener Restaurants aus den verschiedensten Küchen der Welt, die wir hier nicht missen möchten.
- Interkulturellen Austausch fördern: Um allen einen Austausch zu ermöglichen, möchten wir interkulturelle Stadtteilfeste ermöglichen, damit die Vielfalt nicht am Geldbeutel im Restaurant endet und sich mehr Menschen begegnen können. Dahingehend wollen wir Initiativen und Vereine im Stadtteil fördern, die den interkulturellen Dialog weiter voranbringen. Rassistische Anfeindungen verurteilen wir zutiefst, diese haben in unserem Ortsbezirk keinen Platz.
Miteinander gut leben – in jedem Alter
- Räume für Jugendliche und Senior*innen schaffen: Im Ortsbezirk leben Menschen aller Altersklassen. Wir möchten insbesondere das Angebot zur Partizipation für Jugendliche stärken, z.B. durch Jugendräume und -treffs in Selbstorganisation. Darüber hinaus wollen wir die Angebote zur Teilhabe von Senior*innen ebenso stärken und Möglichkeiten zum Austausch schaffen und fördern.
- Dialog zwischen den Generationen stärken: Zum Dialog der Generationen untereinander treiben wir Mehrgenerationenprojekte voran, ebenso wie für alle zugängliche Sportanlagen und eine höhere Anzahl von Sitzmöglichkeiten im öffentlichen Raum, die die Aufenthaltsqualität für alle erhöhen und die Begegnungen zwischen allen Generationen voranbringen.
Barrierefreiheit – Stadt für alle erlebbar machen
Eine Stadt ist erst dann wirklich lebenswert, wenn sie für alle Menschen zugänglich ist unabhängig von Alter, körperlichen Einschränkungen oder besonderen Bedürfnissen. Wir setzen uns dafür ein, dass Bockenheim, Kuhwald, Rebstock und Westend konsequent barrierefrei gestaltet werden, im öffentlichen Raum, im Nahverkehr, in öffentlichen Gebäuden und als übergreifendes Thema.
- Barrierefreier öffentlicher Raum: Wir setzen uns ein für die systematische Beseitigung von Barrieren im Straßenraum, insbesondere an Kreuzungen, Haltestellen und Eingängen zu öffentlichen Einrichtungen, für taktile (tastbare) Leitsysteme und kontrastreiche Markierungen an Querungen, Haltestellen und Ampeln.
- Barrierefreie Einkaufsstraßen: Wir wollen die Leipziger Straße zur „Barrierefreien Einkaufsstraße“ weiterentwickeln. Dazu gehören die barrierearme Gestaltung von Außenflächen der Gastronomie ebenso wie der barrierefreie Zugang zu Geschäften, durchgehende Gehwegbreiten und Sitzgelegenheiten in regelmäßigen Abständen.
- Inklusive Mobilität und Nahverkehr: Mobilität ist Teilhabe. Unser Ziel ist ein Nahverkehr, der für alle nutzbar ist. Dazu gehört: der barrierefreie Ausbau aller Haltestellen im Ortsbezirk und funktionierende Aufzüge insbesondere an Knotenpunkten. Außerdem fordern wir Leihsysteme (Fahrräder, E-Scooter, Carsharing), die nicht den Gehweg blockieren.
- Öffentliche Gebäude und Einrichtungen: Wir setzen uns dafür ein, dass alle öffentlichen Gebäude und Räume des städtischen Lebens barrierefrei zugänglich sind, von der Bürger*innenberatung bis zur Stadtteilbibliothek. Konkret wollen wir: eine Bestandsaufnahme der Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen im Ortsbezirk, klare Zeitpläne und Prioritäten zur Nachrüstung fehlender Rampen, Aufzüge oder barrierefreier Toiletten, barrierefreie Wahllokale und Veranstaltungsorte als verbindlichen Standard, inklusive Beschilderung in klarer, gut lesbarer Sprache und Brailleschrift.
- Digitale und kommunikative Barrierefreiheit: Barrierefreiheit endet nicht bei baulichen Hürden. Auch digitale und sprachliche Barrieren müssen abgebaut werden. Deshalb werden wir unsere Kommunikation als Ortsbeirat barrierefrei gestalten. Wir setzen uns ein für: barrierefreie Internetseiten und Online-Formulare der Stadt und ihrer Einrichtungen, leichte Sprache bei wichtigen Mitteilungen, Wahlbenachrichtigungen und Informationsmaterialien, Untertitel und Gebärdensprachangebote bei städtischen Veranstaltungen und Online-Streams.
- Gemeinsam gestalten – Barrieren erkennen, bevor sie entstehen: Wir wollen, dass Barrierefreiheit von Beginn an mitgedacht wird, bei Bauprojekten, Stadtteilentwicklungen und Verkehrsplanungen. Deshalb fordern wir: die Einbindung von Menschen mit Behinderungen, Senior*innen und Elternvertretungen bereits in der Planungsphase und regelmäßige Begehungen und Dialogformate mit Betroffenen, um bestehende Barrieren im Alltag zu identifizieren und Lösungen zu finden.