Stadtteilgruppe

Stadtteilgruppentreffen – Juli 2022

Am Donnerstag, den 14 Juli 2022 hatte die Stadtteilgruppe 2 zu einem Stadtteilgruppentreffen einer anderen Art eingeladen. Anstelle eines Stadtteilgruppentreffens mit Berichten aus den politischen Gremien, geladenen Gästen und Diskussionen wurden Stadtteilspaziergänge mit den Mitgliedern unserer GRÜNEN Ortsbeiratsfraktion angeboten.

Daher hatte sich die Stadtteilgruppe bei idealen Wetterbedingungen auf dem Carlo-Schmid-Platz vor dem Bockenheimer Depot an der Bockenheimer Warte getroffen.

Nach der Begrüßung und der Formalia zur Tagesordnung wurde direkt der Punkt Verschiedenes besprochen, bevor es mit den Stadtteilspaziergängen losging.

Unter dem Punkte Verschiedenes wurde unter anderem auf das am 11. August im Grüneburgpark stattfindende Picknick, zusammen mit den Stadtteilgruppen aus dem 3er (Nordend) und dem 7er (Rödelheim, Praunheim, Hausen) hingewiesen.

Nun ging es los mit den Stadtteilspaziergängen. Gemäß der Einladung waren drei Stadtteilspaziergänge angekündigt, leider musste jedoch ein Mitglied unserer GRÜNEN Ortsbeiratsfraktion berufsbedingt absagen, so dass wir in zwei Gruppen losgezogen sind:

  • eine erste Gruppe spazierte mit Daniel Brenner durch zentral Bockenheim,
  • eine zweite Gruppe spazierte mit Katrin Haus durch die City West und der Kuhwaldsiedlung.

Bei diesen Stadtteilspaziergängen wollten wir nicht durch den gesamten Stadtteil laufen, sondern bestimmte Schwerpunkte der Arbeit des Ortsbeirats ansteuern. Unterwegs hielten wir Ausschau, wo es noch Stellen im Ortsbezirk gibt, die wir noch grüner, sozialer oder schöner gestalten können, zum Beispiel:

  • wo liegt Müll oder Sperrmüll,
  • wo können wir Leerstände erkennen.

Ausgehend von diesen Stadtteilspaziergängen können sich im Rahmen der Zusammenarbeit der Stadtteilgruppe mit dem Ortsbeirat gemeinsame Anträge für die nächsten Sitzungen des Ortsbeirats ergeben.

Stadtteilspaziergang durch zentral Bockenheim

Von unserem Treffpunkt vor dem Bockenheimer Depot lag die erste Station des Spaziergangs durch zentral Bockenheim gleich auf der anderen Straßenseite. Daniel Brenner von unserer GRÜNEN Ortsbeiratsfraktion führte die Gruppe als erstes auf den Campus Bockenheim. Hier konnte Daniel von den Plänen zum Kulturcampus erzählen und dass verschiedene Initiativen das Juridicum bis zum eigentlichen Baubeginn des Kulturcampus nutzen wollen.

Weiter ging es über den Campus zum ehemaligen Restaurant Pielok an der Jordanstraße. Das Gebäude wurde vor 5 Jahren im Rahmen der Milieuschutzsatzung von der Stadt Frankfurt erworben. Daniel erläuterte der Gruppe, dass diese Milieuschutzsatzung verhindern soll, dass Investoren die angestammte Bevölkerung eines Viertels mit teuren Mieten verdrängen. Wenn ein Gebäude zum Verkauf steht, genießt die Stadt das Vorkaufsrecht. Das hat sie hier auch genutzt – nur ist danach leider nicht mehr viel passiert.

Wir blieben in der Jordanstraße, wo seit Mitte Juni ein Parklet zum Sitzen und Chillen einlädt. Gebaut wurde dieses Parklet von der Nachbarschaftsinitiative Bockenheim außer Haus mit Unterstützung des Ortsbeirats.

Über die Große Seestraße lief die Gruppe weiter zum Kurfürstenplatz. Unterwegs erklärte Daniel an verschiedenen Straßenbäumen den Begriff der Baumscheibe. Als Baumscheibe wird der Bereich bezeichnet, der um den Stammfuß des Straßenbaums herum frei bleibt und durch Pflastersteine oder andere Einfassungen begrenzt ist. Diese sind meist viel zu knapp bemessen und sollen jetzt bei einigen Straßenbäumen abgesenkt werden, damit das Regenwasser zu den Bäumen hinfließt und nicht von den Bäumen weg.

Die nächste Station war das ehemalige Tibethaus am Hülya-Platz, das auch unter dem Namen Backhaus bekannt ist. Dort berichtete Daniel, dass es gelungen ist, die großen Bäume, die im Rahmen der Planungen des Neubaus hätten gefällt werden sollen, zu erhalten.

Nur wenige Meter weiter besuchten wir zwischen Appelsgasse und Grempstraße den Gemeinschaftsgarten „Rote Beete“. Daniel erklärte, dass dieses Gelände brach lag, bevor sich die Initiatoren an das Grünflächenamt wendeten und eine entsprechende Unterstützung erhalten haben. Vorher gab es hier hin und wieder Randale und es wurde auch gedealt, aber seit dem das Urban Gardening-Projekt hier aktiv ist, sei dies nicht mehr der Fall.

Dieser Gemeinschaftsgarten wird bereits von vielen Menschen genutzt, daher wird nach weiteren Flächen Ausschau gehalten, die für Gemeinschaftsgärten genutzt werden könnten. Nur ein paar Meter weiter, auf einem Spielplatz in der Appelsgasse könnte ein Teil der Fläche für ein Urban Gardening-Projekt verwendet werden. Wenn sich genügend Leute finden würde das Grünflächenamt auch hier die urbanen Gärtnerinnen und Gärtner bei ihren Aktivitäten unterstützt und mit den benötigten Materialien wie zum Beispiel Holz für die Hochbeete und Erde versorgen. Aktuell gibt es vier Interessierte Personen, ab ca. 10 Personen kann das Projekt starten.

Weiter ging der Spaziergang zur Kreuzung der Straßen Florastraße und Konrad-Broßwitz Straße. Hier wurde ein Teil des Kreuzungsbereichs mit Pollern abgesperrt, um die Kreuzung sicherer zu gestalten. Daniel erläuterte der Gruppe, dass in diesem abgesperrt Bereich keine Fahrradbügel installiert werden können, da ansonsten kleine Kinder den Kreuzungsbereich nicht mehr einsehen können. Als erwachsene Person einfach in die Hocke gehen, um die Welt aus der Perspektive von Kindern zu sehen sollte bei der Verkehrsplanung berücksichtigt werden.

Wenige Minuten später erreichen wir die Metzstraße. In dieser Straße steht nur ein einziger Baum auf einem Privatgrundstück. Daniel erklärte, dass die Pflanzung von Bäumen geprüft wurde und es leider nur im Straßenraum möglich sei. Hier sind die verschiedenen Interessen der Bürger*innen zu berücksichtigen, Bäume auf der einen und die wegfallenden Parkplätze auf der anderen Seite.

Unsere letzte Station war die Kreuzung der Straßen Falkstraße und Am Weingarten. Diese Kreuzung soll anhand eines Modells des Radentscheids für kleine Kreuzungen umgestaltet werden. Das Modell hat den Namen ‘SiGlinde’ und hinter diesen Namen verbergen sich gleich drei Schlagworte, die für alle Kreuzungen in Wohnvierteln gelten sollten: Si wie sicher, Gl wie gleichberechtig und linde wie lindgrün. Im direkten Umfeld der Kreuzungen sind jeweils Lade-/ Lieferzonen sowie Parkmöglichkeiten für Pflegedienste und Handwerker*innen sowie Baumpflanzungen vorgesehen.

Stadtteilspaziergang durch City West, Kuhwald

Die erste Station unseres Spaziergangs durch die City West und die Kuhwaldsiedlung mit unserer GRÜNEN Fraktionssprecherin des Ortsbeirats lag am Westbahnhof. Dort berichtet Katrin, dass der barrierefreie Umbau des Westbahnhofs, ein Punkt aus dem Wahlprogramm der letzten Kommunalwahl, im Laufe dieses Jahr auch endlich starten soll. Im Zuge dessen wurde auch das Taubenhaus am Bahnhof abgerissen. Ein Teil der Tauben wurde ins Gallus umgezogen, für eine Lösung für die restlichen Vögel werden nach der Sommerpause Gespräche geführt.

Anschließend ging es auf die andere Bahnhofsseite zur Kreuzung Kuhwaldstraße. Dort wurde über eine Bürger*innenanfrage berichtet, deren Ziel es ist, das illegale Parken an dieser Ecke zu verhindern. Dazu stellt Katrin ebenfalls einen aktuellen Antrag vor und berichtet, was hier schon alles beantragt (z.B. Baumpflanzungen bei Straßenbauarbeiten, Tempo 30) und zum Teil auch schon umgesetzt wurde (z.B. ein Sonnenschirm auf dem Spielplatz).

Die nächste Station war der Celsiusplatz, wo Katrin anhand von Beispielen veranschaulicht, wie die Antragstellung mit der Stadt abläuft und am Ende z.B. eine Müllgarage auf dem Celsiusplatz errichtet wird.

Zum Abschluss unseres Rundgangs laufen wir in die Kuhwaldsiedlung, die wir zuerst durchqueren. Wir stoppen am Zeppelindenkmal, wo wir brainstormen, wie man den kleinen Platz etwas schöner gestalten könnte.

In der Kuhwaldsiedlung vor dem Zeppelindenkmal

Ein paar Meter weiter halten wir ein letztes Mal am SV 66, einem tollen Beispiel für die Unterstützung von Initiativen und Vereinen durch den Ortsbeirat. Der Sportverein hat während der Coronazeit das Vereinsgebäude umgebaut, viele neue Mitglieder akquiriert und durch den Ortsbeirat eine Förderung für den Außenbereich erhalten, der zeitnah ebenfalls neu gestaltet werden soll.

Ausklang

Nach ca. 1,5 – 2 Stunden trafen sich beide Gruppens wieder zum gemeinsamen Ausklang im Restaurant Lilium. Alle teilnehmenden Personen waren durchweg begeistert von den angebotenen Spaziergängen, so dass wir überlegen, dieses Format in unser Programm zu übernehmen.

Das Sprecher*innen-Team der Stadtteilgruppe „Bockenheim, Kuhwald, Westend“ bedankt sich bei Katrin und Daniel für die umfangreichen Informationen, das geduldige Beantworten der vielen Fragen und für die Einblicke in ihre Arbeit im Ortsbeirat.

Als eine der größten Stadtteilgruppen in Frankfurt sind viele unserer Mitglieder in unterschiedlichsten Gremien vertreten bzw. ist unser Ortsbezirk Teil ihres Wahlkreises. Daher bietet unser Stadtteilgruppentreffen immer wieder die Möglichkeit, mit Mitgliedern aus den Gremien des Bundes, des Landes sowie den städtischen Gremien wie Magistrat, Stadtverordnetenversammlung oder Ortsbeirat in Kontakt zu treten.

Das klingt gut? Dann seid doch dabei! Alle Termine der Stadtteilgruppentreffen findet ihr auf dieser Homepage.

PS: Jeweils eine halbe Stunde vor den Stadtteilgruppentreffen sind alle Neu-Mitglieder und interessierten Nicht-Mitglieder herzlich eingeladen an unserem Neumitglieder- und Interessierten-Treffen teilzunehmen. Dort können wir uns im kleineren Kreis kennenlernen, die Ziele und Arbeitsweise der Stadtteilgruppe vorstellen und Eure Fragen beantworten.